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Option für die Armen

33 Voten beschäftigen sich dem ''Kirchenbild'' unter dem Aspekt ihres gesellschaftlich politischen Einsatzes. Eine Reihe dieser Voten betont, daß die Kirche und die Christen berufen seien, den Armen, den Notleidenden, den Benachteiligten bevorzugt nachzugehen. Kirche solle deshalb als Kirche der Einfachheit und der Armut leben, sich weniger an der Mittelschicht orientieren und eine klare Option für die Armen unter uns treffen und sich diesbezüglich auch in gesellschaftliche Vorgänge und in die Gesetzgebung zu Gunsten der Bedrohten und Schwachen einmischen. Die Kirche solle als gesellschaftskritische Instanz Einfluß nehmen auf politisch-wirtschaftliche Entscheidungen, sich einsetzen für soziales Verhalten in der Gesellschaft, und vor allem auch zugunsten der Armen, eintreten für die Bewahrung der Schöpfung, für Frieden, weltweite Gerechtigkeit und Menschenrechte. Sie solle noch stärker helfen in Krisen und Kriegsgebieten der Dritten Welt und sich dort für Menschenleben und Menschenrechte einsetzen. Zugleich wird auch gesehen, daß dies nicht nur für die Kirche als Ganze gilt, sondern daß die Gemeinden und auch die einzelnen Christen beauftragt sind, sich in ihrem Umfeld sozial zu engagieren für Alten- und Krankenbetreuung, im Rahmen von Nachbarschaftshilfe, in der Sorge für Suchtkranke, in Kleinkinderbetreuung usw. (Vgl. auch die entsprechenden Abschnitte in den Kapiteln 3: ''Den Glauben leben'' und 4: ''Den Glauben bezeugen''.)

Wir wünschen uns, daß die Kirche eine eindeutige Priorität zugunsten aller Benachteiligten setzt (Arme, Asylbewerber, Aussiedler, Flüchtlinge, kinderreiche Familien, sexuelle Minderheiten, Aidskranke, Drogenabhängige und andere); Kirche ist nur glaubwürdig, wenn sie sich wie Jesus aller Benachteiligten und Wehrlosen bedingungslos annimmt; die Kirche soll sich öffentlich für diese Menschen einsetzen; Mittelkürzungen aufgrund zurückgehender Kirchensteuer dürfen nicht auf Kosten dieser Betroffenen erfolgen. (G366-899-0)
Die Kirche soll eine ''Option für die Armen'' treffen in der Welt und in unserer Gesellschaft. (G112-004-0)
Papst, Bischöfe und Priester sollten das Prinzip der Armut deutlicher vorleben (siehe Franz von Assisi) und sich verstärkt für die Armen, Benachteiligten und Randgruppen unserer Gesellschaft einsetzen. (G144-215-0)
Wir wünschen uns eine Kirche der Einfachheit, gemäß dem Evangelium, in der Menschen erfahren, daß den 'Armen' die frohe Botschaft verkündet werden soll. (G183-350-0)
Das Wirken der Kirche ist zu erkennen an der Art, wie Christen miteinander umgehen, Männer und Frauen, Junge und Alte, Laien und Amtsträger. Als Christen sind wir berufen, Armen und Notleidenden nachzugehen. Glaube wird lebendig im Gebet und in der Tat, im Gehorchen und Widersprechen, im Einstehen für die Schwachen, in der Sorge um die Schöpfung, im Sich-Bescheiden und im Charakter. An der Erfüllung ihres Auftrages muß sich die Kirche - damit sind wir alle gemeint und nicht nur die Amtskirche - messen lassen. (G311-670-0)