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Sprachfähigkeit im Glauben/ Glaubensgespräche/ Erwachsenenkatechese

Wahrnehmung: Es wird von vielen Erfahrungen, zwar oft noch in Sondersituationen, mit Glaubens- und Bibelgesprächen berichtet. Andererseits gibt es - so die Feststellung - zu wenig Möglichkeiten für Jugendliche und Erwachsene, ihren Glauben zur Sprache zu bringen. In diesem Zusammenhang wird ein starker Bruch in der Glaubenstradition und ein Mangel an Glaubenswissen beklagt.

Es wurde offen und kontrovers von und über Gott und Glaubensthemen gesprochen. Positiv wurde von allen Teilnehmern bewertet, sich in dieser Form (Kreis von Interessierten) über den Glauben allgemein und den eigenen Glauben zu sprechen, Glaubenserfahrungen auszutauschen. (G183-344-0)
Wir versuchen, hier eine Anregung für unsere drei Gemeinden, und zwar zur Katechese außerhalb der Sakramentenpastoral, zu geben: Durchführung einer Bibelwoche (5 Abende) einmal im Jahr; entweder für alle oder für einen bestimmten Personenkreis, z.B. Jugendliche und junge Erwachsene; Durchführung einer Woche oder eines Wochenendes zu einem bestimmten Fragenkomplex, und zwar zu Fragen, die den Menschen der Zielgruppen auf den Nägeln brennen. (G342-776-0)
Christen, die überwiegend auf das ''Zuhören'' festgelegt sind von der Liturgie, über Bibelkreise in der Gemeinde, bis hin zu öffentlichen Verlautbarungen entwickeln nur schwer die Fähigkeit, ihren Glauben auch verbal weiterzugeben. (G143-195-0)


Einschätzung: In vielen Voten wird die hohe Bedeutung von Glaubensgesprächskreisen betont. Diese dienen dem Austausch über eigene Glaubenseinstellung, über Leben und Glauben, Glaubenserfahrungen und Glaubensfragen sowie dem Austausch von Unbehagen, Kritik und aktuellen Fragen, letztlich der Glaubensvertiefung. Leben und Glauben, Bibel und eigenes Leben werden in Verbindung gebracht. Es kann eine Ausrichtung an klaren Grundwerten und eine Rückbesinnung auf zentrale Inhalte des Glaubens stattfinden. Die Gesprächskreise bieten darüber hinaus die Chance, Bibelkenntnisse zu fördern und ''Bibel zu teilen''. Auch die Entwicklung einer Vision für eine menschlichere Gesellschaft kann Thema solcher Gesprächskreise sein.

Wir sehen große Chancen für die Weitergabe des Glaubens in möglichst vielen, kleinen Gesprächskreisen/Gebetskreisen, in denen die Teilnehmer sich - ohne einander zu bevormunden - gegenseitig bestätigen. (G212-384-0)
Um Glaubenszeuge zu sein, müssen die Menschen befähigt werden, zu erfahren, was Glaube bedeutet. Sie müssen beständig ihren eigenen Glauben vertiefen und sich Glaubenswissen aneignen können. Die Verkündigung während der Gottesdienste ist dafür nicht ausreichend. (G181-308-0)
Das Wort Gottes gibt in den drängenden Fragen unserer Zeit die notwendige Orientierung. ... Eine Auslegung der Texte nach den neuesten exegetischen Erkenntnissen ist den meisten Christen völlig fremd. Eine zeitgemäße Auslegung kann helfen, die Bedeutung der Bibel für unsere Zeit deutlich werden zu lassen. (G184-364-0)


Perspektiven: In der Gemeinde müssen Möglichkeiten und Formen geschaffen werden, die persönlichen Lebens- und Glaubenserfahrungen zur Sprache zu bringen. Die Erwachsenenkatechese ist zu forcieren, um die Weitergabe des Glaubens sicherzustellen. Lebendige Kirche heißt, daß zumindest die aktiven Gruppen von Wissen und Glauben erfüllt sind. Christen müssen zur Weitergabe des Evangeliums neu befähigt werden. Hier nun fordern die Christen die Verbesserung der religiösen Bildung durch Seminare, Glaubensschulung, Einkehrtage/Wochenenden/Wochen oder theologische Vorträge. Aber auch der Wunsch nach biblischer Kompetenz über Bibelgespräche, Bibelwochen/-wochenenden ist stark vorhanden. Nachdrücklich wird betont, daß Einstellung und Stil solcher Veranstaltungen vom Vertrauen in die Mündigkeit und Glaubenskompetenz der Teilnehmer geprägt sein muß. Die Mitarbeiter in den Gemeinden sollen für Glaubensgespräche aus- und weitergebildet werden, damit sie in geeigneter Form die kleinen Gruppen begleiten können.

Eine ''offene'' Gesprächsgruppe (in der Form des Pastoralgesprächs) zur Dauereinrichtung machen zum Austausch von Glaubenserfahrungen, von Unbehagen, Kritik sowie zur Information/Diskussion über wichtige Ereignisse in der Gemeinde. (G181-308-0)
Der Wunsch, einen vorgefertigten Glauben vom theologischen Fachmann geliefert zu bekommen, sollte von dem Bestreben abgelöst werden, im Glauben auf eigenen Füßen zu stehen ... Es muß wieder möglich werden, daß über den Glauben gesprochen wird. (VS-005-160)
Den Gläubigen Mut zur Meinungsäußerung machen. Ernstnehmen der Meinungsäußerung durch die Führungskräfte. (G115-057-0)
Glauben kann aber nur dann weitergegeben werden, wenn der eigene Glaube immer weiter gefestigt bzw. erneuert wird. Dazu sind Glaubensgespräch mit kirchlichen Gruppierungen oder auch Einzelpersonen sehr hilfreich. Diese Gespräche sollten in Einkehrwochenenden oder Glaubensseminaren zusammen mit den Seelsorgern geführt werden. (G145-230-0) Dazu wünschen wir Konzepte und Hilfen vom Bistum. (G313-207-0)
Ferner müßten Modelle für Erwachsenenkatechese erarbeitet und erprobt werden, die mithelfen können, die große religiöse Unwissenheit im Volke Gottes zu überwinden. (G118-010-0)